Paris – Nizza

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Quelle: Wikipedia.org

Paris – Nizza 2012

Die Fahrt zur Sonne, ist der alljährige Beginn der großen Rundfahrten. Auch heuer war es wieder das erste Antasten der Bergspezialisten, mit dem Highlight, dem Einzelzeitfahren auf den Col d’Eze . Seit 69 Jahren wird das Rennen ausgetragen und der Siegrekord wird von Sean Kelly aufgestellt der 7x hintereinander das prestigereiche Rennen gewonnen hat. Jeder Fahrertyp hat hier mindestens eine Etappe für sich mit dabei, und so verhoffte man sich von anfang an ein spannendes Rennen.

Das Rennen

Zu Beginn der Rundfahrt über 1.155 km, stand das Einzelzeitfahren über 10 km von Dampierre – Chevreuse an. Dieses sicherte sich der schwedische Topzeitfahrer Gustav Larrson (VCD) , vor dem britischen Meister Bradley Wiggins (SKY), welcher nur eine Sekunde zurücklag. 3. wurde Altstar Levi Leipheimer (OPQ). Die 2. Etappe war eine Etappe für die Sprinter. Jedoch wurde aufgrund einer Windkante, welche man häufig in Qatar sieht, die Etappe entschieden, und so sicherte sich der Belgier Tom Boonen (OPQ). Mit dabei in dieser kleinen 30-Mann Gruppe waren auch einige Mitfavoriten, andere wie Andy Schleck oder Igor Anton verloren auf der leichteste Etappe 11 Minuten. Etappe 3 war die erste schwierigere Hügeletappe mit einer kleinen Bergankuft auf 700m Höhe. Diese entschied Ex-Dopingsünder Alejandro Valverde (MOV) für sich und konnte im Sprint unter anderem Simon Gerrans und Gianni Meersman besiegen. Die 4. Etappe endete ähnlich wie die vorherige, mit einem Massensprint im verkleinerten Feld. Diesmal konnte Gianni Meersman (LTB) allerdings zuschlagen,und gewann vor Bole und Westra. Die Königsetappe, und vorletzte Etappe vor dem Bergzeitfahren, gewann überraschenderweise der niederländische Zeitfahrer Lieuwe Westra (VCD), der schon die ganze Rundfahrt glänzte, und seine Leistung mit dem Sieg nun krönte. Valverde und der Mann in Gelb Wiggins folgten auf den Plätzen. Bei der draufflogenden hügeligen Etappe nach Sisteron, verhinderten zwei Fahrer erneut den Massensprint. Jens Voigt und Luis Leon Sanchez setzten sich 14 Sekunden ab und entschieden die Etappe im Sprint. Hier musste sich der Deutsche aber den Spanier Luis Leon Sanchez (RAB) geschlagen geben, und wurde nur zweiter. Die 7. Etappe mit dem Ziel in Nizza, war mit dem 60 km vor dem Ziel zu fahrenden Col Vence, ein ordentlicher Brocken zu bewältigen. Die Ausreißer Thomas De Gendt und Rein Taaramäe prägten die Etappe. Aufgrund einer Attacke von Thomas De Gendt (VCD) am Col Vence konnte, die 7. Etappe wieder von einem Ausreißer gewonnen werden. Taaramäe wurde noch 2. verlor aber 6 Minuten in der Abfahrt. Beim Bergzeitfahren auf den Col d’Eze kam es zum großen Kampf um die Gesamtwertung zwischen Lieuwe Westra und Bradley Wiggins. Sie waren nur 6 Sekunden von einander getrennt und es war von vorne herein nicht klar wer diesen Kampf gewinnen würde. Schlussendlich konnte Bradley Wiggins (SKY) doch 2 Sekunden vor Westra gewinnen.

Fazit

Paris – Nizza war von vielen Überraschungen und unerwarteten Ereignissen geprägt. Der Kampf zwischen Lieuwe Westra und Bradley Wiggins hielt bis zum Schluss und war auch bis dorthin spannend. Überrascht hat auch Gianni Meersman mit sehr guten Ergebnissen sowie Valverde, der momentan Platz 1 im CQ-Ranking belegt.

Ausreißen in der Wüste – eine psychische Belastung?

Ich finde es immer wieder erstaunlich was Radprofis so alles leisten, vor allem in den Wüstenrundfahrten wie die Qatar Rundfahrt oder die Oman Rundfahrt. Neben heißen Wüstenwinden und körperlicher Anstrengung ist es auch (so wie ich es finde) eine enorme psychische Belastung, in der Wüste auf einer endlos langen Straße zu fahren, welche in 150 Kilometer vielleicht 4 Richtungsänderungen macht und sonst schnurgerade durch die Wüste geht. Vor allem gilt dies bei Ausreißversuchen wo man in kleinen Gruppen oder sogar alleine den Versuch wagt, vor der Masse im Ziel zu sein.

Tour of Qatar. Bei tückischen Windkanten teilt sich das Feld oft in mehrere kleinere Gruppen. Um dieser Gefahr zu entgehen oder einfach versuchen um den Sieg mitmischen zu wollen, bildet sich fast täglich eine Ausreißergruppe die mehrere Minuten vor dem Feld fährt, jedoch meist wenige Kilometer vor dem Schluss von den starken Teams wieder zurückgeholt wird. Es muss eine enorme Belastung sein, nicht körperlich, sondern eher psychisch eine Barriere.Die Ergebnisse sind für mich nebensächlich, ich würde gerne die Belastungen der Fahrer den Zuschauern vor dem Bildschirm oder den Lesern meines Blogs näher bringen.

Wer bei diesen Rundfahrten ausreißen will muss buchstäblich Köpfchen mitbringen. Vor allem für Solisten die ihr Glück versuchen und die ganze Etappe meist um die 150 km alleine und ohne Windschatten zu bezwingen probieren. Die meisten scheitern. Oft hängt dies mit der psychischen Belastung zusammen, mit der man sich als Radprofi auseinandersetzen muss. Bei Gegenwind ohne dem geringsten Schutz gibt man vom Profibereich bis zum Hobbybereich schnell auf und sucht eine große Gruppe oder den Windschatten eines anderen Fahrers. In der Wüste von Qatar wo dieser Wind immer da ist und oft von vorne kommt, ist es eine der großen Belastungen für einen Ausreißversuch. Die nächste zum Scheitern verurteilte Belastung ist, dass man praktisch keinen Anhaltspunkt oder Orientierungspunkt hat, welchen man anvisieren kann, und zu welchen man sich hinkämpft. Die Straßen in der Wüste sind endlos lang. Und führen meist schnurgerade durch das Sandmeer. Allein schon die Frage: „Ist es das Wert?“, ladet viele Profis nicht zum Ausreißen ein. Verstärkt wird das auch noch durch das große Hauptfeld, das hinterher jagt und selbst, bei minütigen Vorsprung von vorne immer noch sichtbar ist, und man es „nicht abschütteln“ kann. Das Feld hat auch noch den Vorteil das sie einen Anhaltspunkt haben, und praktisch hinarbeiten auf die Gruppe, welche nur versuchen kann so schnell wie möglich zu fahren.

Am Ende ist meistens das Hauptfeld der Gewinner des ewigen Kampfes, und die Ausreißer trotz erhöhter körperlicher und psychischer Anstrengung die Verlierer. Deshalb gilt für mich ganz klar. Die Ausreißer dieser Rundfahrt sind die wahren Gewinner für mich und nicht die Leute für die ein ganzes Team arbeitet, und die nur die letzten 1000m hart arbeiten müssen.

PS: Über Kommentare oder Rückmeldungen bei Fehlern oder sonstiges würde ich mich sehr freuen. Dies kann über die Kommentarfunktion genutzt werden oder über die E-Mailadresse: radsportblog@hotmail.com

Neue Saison beginnt!

Auch für mich bzw. dem Blog beginnt nun die neue Radsportsaison. Neben der bereits vergangenen Tour Down Under (Aus) sind auch schon kleinere Rennen zu ende gegangen oder gestartet worden.

Wir werden euch selbstverständlich weiter auf dem Laufenden halten, wie es Marco Haller in seiner ersten richtigen Profisaison ergeht und natürlich wieder die altgedienten Berichte über die glorreichsten Rennen des Radsports. Ausserdem habe ich mich entschlossen die Quote der Artikel höher zu halten und werde auch das Thema „Doping“ ansprechen, welches nicht nur zuletzt wegen Herrn Contador für Aufregung sorgte. Es wird demnächst auch für weitere Redakteure gesucht, wo jeder seinen eigenen Bereich bekommen würde und diesen dann immer aktualisieren sollte. Mich würde es riesig freuen wenn sich mal 1-2 Freiwillige melden würden, hier Berichte,Reviews oder ihre eigene Meinung hier zu schreiben und der Öffentlichkeit darzustellen. Sollte es bis März gut hier laufen und es meldet sich jemand dann könnte ich die Topleveldomain, also radsportfans.com beantragen.

Insofern freue ich mich auf eine erfolgreiche zweite Saison des Blogs und beginne in den nächsten Tagen mit einem Tour of Qatar – Rückblick.

Interview mit Marco Haller

Marco Haller

marco-haller.at

Der junge Österreicher Marco Haller ist im Moment mit dem Team Katusha im Trainingslager, wir baten ihn um ein exlusives Interview über seine Lage im Team und über die kommende Saison:

Du bist momentan im Trainingslager mit dem Team Katusha, wie geht es dir im neuem Team?
Es gibt viel zu tun im neuen Team und jeder Tag ist von morgens bis abends durchgeplant. Das neue Material wurde ausgefasst, Fotoshoots stehen am Programm, Videoanalysen von Massensprints, Rennplanung etc. und natürlich täglich mehrere Stunden am Rad. Langeweile kommt also nie auf und es macht riesen Spass in so einem professionellen Umfeld zu arbeiten. Ich habe zwar keinen Vergleich zum Vorjahr, aber wenn man sich mit den Fahrern unterhält merkt man schon,  dass sich viel getan hat – was natürlich auf das neue Management zurückzuführen ist.

Welche Eindrücke hast du über das Team bisher? Wurdest du gut integriert?
Uns wird hier einfach Radsport auf höchster Stufe präsentiert und das kurbelt natürlich auch die Motivation an, nicht nur bei den Fahrern. Ich denke das Katusha schon 2012, spätestens 2013 einen großen Schritt vorwärts machen wird. Der frische Wind den Hans-Michael Holczer und seine Crew in das Team bringen tut der Mannschaft richtig gut. Das Potenzial im Kader ist seht denk ich außer Frage, aber es wird halt noch eine Weile dauern bis die Arbeit Früchte trägt.

Das mit dem Integrieren klappt für mich auch ganz gut. Klar gibt’s hie und da Sprachbarrieren, aber das ist einfach mal so in einem internationalen Team. Ich sehe das jetzt gar nicht so als Hindernis. Dennoch, wir sind alle noch in der „Kennenlern-Phase“.

Ist es schwierig mit den gestandenen Profis mithalten zu können?
Naja, wir sind ja hier nur auf Trainingslager und bei keiner Rundfahrt, von daher gibt es keine Probleme. Ich finde das eher motivierend wenn du bei Sprinttrainings am Hinterrad von Freire klebst oder am Berg neben Menchov fährst.

Gibt es Probleme mit der Sprache, da ja bekanntlicherweise nicht alle Russen perfekt Englisch können?
Englisch ist trotzdem die offizielle Teamsprache und alle geben sich richtig Mühe das auch umzusetzen.

Wie sind deine Erwartungen für das kommende Jahr? Gibt es schon eine grobe Renneinplanung?
Ich wage es gar nicht eine Prognose abzugeben, da für mich 95% der Rennen Neuland sind. Allerdings ganz ohne Ziele und Träume geht’s ja auch nicht. Ich will unbedingt eines der beiden Olympia-Tickets für mich ergattern. Es ist ein sprinterfreundlicher Kurs in London und ich denke vom Papier her wäre ich neben Eisel der richtige Mann. Die grobe Planung steht natürlich und wie es ausschaut werde ich die Saison in Qatar, am 5. Februar, eröffnen. Selbstverständlich steht auch die Ö-Tour am Programm.

Wie findest du das deutschsprachige Trainerteam, v.a Sprinttrainer Zabel?

Mit Zabel und Weber haben wir 100% das beste Coaching-Duo das es gibt. Nach Webers Pläne trainierten immerhin alle 3 Medaillengewinner der diesjährigen WM in Kopenhagen und wenn Erik Zabel, einer der besten Sprinter die es je gab, dich mit Tipps unterstützt muss wohl früher oder später was dabei rausschaun – wenn nicht dann liegt es wohl an mir 😉

Was wird dein Highlight der Saison beziehungsweise was nimmst du dir besonders vor?

Da kann ich mich nur wiederholen. Ich will unbedingt nach London und will mich dafür über ein paar gute Rennen auch empfehlen. Das ich im ersten Jahr schon bei Paris-Roubaix am Start stehe ist wohl nicht zu erwarten, aber sag niemals nie. Wenn der erste Profisieg im zweiten Jahr kommt läuft alles nach Plan. Ich steh hier nicht unter Druck und hab genügend Zeit mich zu entwickeln.

Wir wünschen dem sympathischen Kärnter viel Erfolg für das Jahr 2012, und hoffen dass er für den Blog weiterhin zur Verfügung steht.

Marco Haller…

…wird in diesem Blog nun Berichte über seine Rennen, Vorschauen und Expertenmeinung zum Radsport verfassen. Er wird nächstes Jahr in der UCI World Tour beim russischen Team Katusha fahren und wird versuchen den Radsport (vor allem in Österreich) ein klein wenig populärer zu machen. Haller wurde bei der diesjährigen U23-WM 5. und ist 26 facher österreichischer Meister. Zusammen mit Rüdiger Seelig wird er bei Katusha mit Erik Zabel und Hans-Michael Holzcer arbeiten. Vor allem Zabel ist ein guter Mentor wenn es um das Sprinten geht. Zum Schluss kann ich mich noch bei ihm bedanken, dass er das macht und seine Zeit opfert.

Wie findet ihr das neue Konzept nun?

Bitte abstimmen:

Mitmachen…

Habt ihr wichtige Infos,News und wollt selbst einen Blogartikeln verfassen?

Dann meldet dies doch auf der neuen Seite „Kontakt“ – Euer Text wird dann zu mir geschickt.

Ist der Bericht informativ oder enthält brandneue Schlagzeilen wird er veröffentlicht. (Natürlich unter eurem Namen). Auf diesem Blog wird nun so gut wie täglich berichtet. Um vor allem mehr Besucher zu bekommen und um den Radsport für manch einen ein bisschen schmackhafter zu machen.

Wichtig:

Ich frage derzeit bei mehreren Radprofis nach, ob sie hier kleine Berichte oder eine Expertenmeinung abgeben könnten und mit dem Blog kooperieren möchten. Gibt es dazu weitere Informationen werdet ihr sie so schnell wie möglich erfahren.

Wir bleiben doch hier!

Da es auf der neuen Website nur Probleme gab bleiben wir doch auf dieser hier, da sie besser für das Bloggen geeignet ist und mit Twitter und Facebook verbunden ist.

Neue Website

Neue Website

Die neue Site bietet nun ein Portal, mit Forum und vielem mehr.

Blogende

Blog-Aus

Insofern niemand Interesse an der Unterstützung des Radsportblogs Radsportfans hat wir das Projekt abgeschlossen. Ich alleine habe keine Zeit mehr um Berichte und Vorschauen alles unter einem Hut zu bringen. Die paar Leute die täglich vorbeischauen werden es warscheinlich schon gemerkt haben.

Trotzdem bedanke ich mich bei allen 850 Leuten die einmal vorbeigeschaut haben.

Danke