Ausreißen in der Wüste – eine psychische Belastung?

Ich finde es immer wieder erstaunlich was Radprofis so alles leisten, vor allem in den Wüstenrundfahrten wie die Qatar Rundfahrt oder die Oman Rundfahrt. Neben heißen Wüstenwinden und körperlicher Anstrengung ist es auch (so wie ich es finde) eine enorme psychische Belastung, in der Wüste auf einer endlos langen Straße zu fahren, welche in 150 Kilometer vielleicht 4 Richtungsänderungen macht und sonst schnurgerade durch die Wüste geht. Vor allem gilt dies bei Ausreißversuchen wo man in kleinen Gruppen oder sogar alleine den Versuch wagt, vor der Masse im Ziel zu sein.

Tour of Qatar. Bei tückischen Windkanten teilt sich das Feld oft in mehrere kleinere Gruppen. Um dieser Gefahr zu entgehen oder einfach versuchen um den Sieg mitmischen zu wollen, bildet sich fast täglich eine Ausreißergruppe die mehrere Minuten vor dem Feld fährt, jedoch meist wenige Kilometer vor dem Schluss von den starken Teams wieder zurückgeholt wird. Es muss eine enorme Belastung sein, nicht körperlich, sondern eher psychisch eine Barriere.Die Ergebnisse sind für mich nebensächlich, ich würde gerne die Belastungen der Fahrer den Zuschauern vor dem Bildschirm oder den Lesern meines Blogs näher bringen.

Wer bei diesen Rundfahrten ausreißen will muss buchstäblich Köpfchen mitbringen. Vor allem für Solisten die ihr Glück versuchen und die ganze Etappe meist um die 150 km alleine und ohne Windschatten zu bezwingen probieren. Die meisten scheitern. Oft hängt dies mit der psychischen Belastung zusammen, mit der man sich als Radprofi auseinandersetzen muss. Bei Gegenwind ohne dem geringsten Schutz gibt man vom Profibereich bis zum Hobbybereich schnell auf und sucht eine große Gruppe oder den Windschatten eines anderen Fahrers. In der Wüste von Qatar wo dieser Wind immer da ist und oft von vorne kommt, ist es eine der großen Belastungen für einen Ausreißversuch. Die nächste zum Scheitern verurteilte Belastung ist, dass man praktisch keinen Anhaltspunkt oder Orientierungspunkt hat, welchen man anvisieren kann, und zu welchen man sich hinkämpft. Die Straßen in der Wüste sind endlos lang. Und führen meist schnurgerade durch das Sandmeer. Allein schon die Frage: „Ist es das Wert?“, ladet viele Profis nicht zum Ausreißen ein. Verstärkt wird das auch noch durch das große Hauptfeld, das hinterher jagt und selbst, bei minütigen Vorsprung von vorne immer noch sichtbar ist, und man es „nicht abschütteln“ kann. Das Feld hat auch noch den Vorteil das sie einen Anhaltspunkt haben, und praktisch hinarbeiten auf die Gruppe, welche nur versuchen kann so schnell wie möglich zu fahren.

Am Ende ist meistens das Hauptfeld der Gewinner des ewigen Kampfes, und die Ausreißer trotz erhöhter körperlicher und psychischer Anstrengung die Verlierer. Deshalb gilt für mich ganz klar. Die Ausreißer dieser Rundfahrt sind die wahren Gewinner für mich und nicht die Leute für die ein ganzes Team arbeitet, und die nur die letzten 1000m hart arbeiten müssen.

PS: Über Kommentare oder Rückmeldungen bei Fehlern oder sonstiges würde ich mich sehr freuen. Dies kann über die Kommentarfunktion genutzt werden oder über die E-Mailadresse: radsportblog@hotmail.com

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Sanchez gewinnt GP Indurain

Samuel Sanchez Gonzalez (Euskatel) hat den Klassiker gewonnen!

In einem spannenden Rennen verpasste der Russe Kolobnev knapp seinen Sieg, er wurde von Samuel Sanchez auf dem letzten Anstieg übersprintet und wurde Zweiter. Der dritte Platz ging an den Deutschen Wegmann, für den die Schleck´s arbeiteten.

Der Titelverteidiger Rodriguez wurde Neunter und bestätigte damit seine eher schlechte Form nach dem schlimmen Sturz.

GP Miguel Indurain

GP Miguel Indurain 2011

Der Gran Premio Miguel Indurain ist ein Eintagesrennen, das seit 1951 augetragen wird. Dieses Rennen ist nachdem 5-fachen Tour de France Sieger Miguel Indurain benannt der das Rennen in seiner aktiven Laufbahn einmal gewinnen konnte.

Das Profil

Höhenprofil GP Miguel Indurain

Quelle: 06.Live-Radsport.ch

Das Profil ist ziemlich anspruchsvoll und ist vor allem für Klassikerfahrer und Bergfahrer gemacht. Sprinter haben hier keine Chance. Der „Alto de Eraul“ ist wohl der schwierigste Berg und hier werden Favoriten mit Sicherheit angreifen. Zum Schluss des Rennens geht es auch noch zur Basilica del Pluy hinauf wo man mit einem spannenden Schlusssprut rechnen kann da es hier einer der steilsten Stücke des Rennens zu bewältigen gibt.

Die Favoriten

  • Den Titelverteidiger Joaquín Rodríguez Oliver (Katusha) hat so ziemlich jeder auf der Rechnung.
  • Der Baske Samuel (Samy) Sanchez Gonzalez (Euskatel) ist ein Speziallist für dieses Rennen und wird definitiv angreifen.
  • Andere Favoriten sind auch: Arroyo,Hesjedal,Anton,F.Schleck,A.Schleck uvm.

Fazit

Rennen wird sicherlich spannend aber es könnte auch taktiert werden. Leider steht dieses Rennen im Schatte der Ronde van Vlaanderen und es sind nicht all so viele Favoriten dabei.